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Verband leitender Lehrkräfte
an Schulen für Physiotherapie e.V.

Über den VLL

Wer sind wir?

Der Verband Leitender Lehrkräfte beteiligt sich seit 2013 an der Herausgabe und redaktionellen Arbeit der ‚Therapie Lernen’. Diesen Beschluss fasste die jährlich stattfindende Mitgliederversammlung 2012 mit großer Mehrheit und Begeisterung für das gemeinsame Vorhaben. Damit geht der Verband konsequent einen weiteren Schritt in Richtung interdisziplinärer Zusammenarbeit und gemeinsamer Interessenvertretung der Therapieberufe. Dies entspricht einem deutlichen Votum aus der physiotherapeutischen Schullandschaft, da von den 270 Physiotherapieschulen über 190 Schulleiterinnen bzw. ihre Stellvertreter im Verband vertreten sind.

Aus dem Verantwortungsbewusstsein für ihr Berufsfeld treten sie als persönliche Mitglieder für Ausbildungsbelange ein. In bis zu 16 Ländergruppen, die in der Regel zweimal jährlich tagen, besteht die Möglichkeit an den aktuellen, landesspezifischen Themen mitzuarbeiten. Der Gesamtvorstand, bestehend aus den Ländervorsitzenden und den fünf Mitgliedern des Bundesvorstandes, widmet sich der Bündelung und Gewichtung der Themen. Unter Vorsitz von Andreas Pust, Schulleiter der Schule für Physiotherapie Duisburg e.V. vertritt der Vorstand den Verband mit seinen Themen und Interessen nach außen.

Wo kommen wir her?

Liest man die Historie des BDSL und VDES wird die Ähnlichkeit der ehemaligen Herausforderungen und Entwicklungen der Verbände deutlich. Auch der VLL gründete sich in der zweiten Hälfte der 90’er Jahre. 1997 entstand der Verband als Nachfolger der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Lehrkräfte (AGLL). Die inhaltliche Arbeit der AGLL galt damals der Erarbeitung von Curricula, Festlegung von Ausbildungsstandards und Etablierung von pädagogischen Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte.

Die sehr kontrovers und heftig geführten Beratungen zur Novellierung der damaligen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (AprVo, 1994) sowie der geringfügige bildungspolitische Einfluss führte zu dem Entschluss, sich in Verbandsstrukturen zu organisieren. Dies eröffnete Mitwirkungsmöglichkeiten in Gesundheits- und Bildungspolitik der Therapieberufe. Auch heute entspricht es dem Selbstverständnis der Schulleiter für Ausbildungsthemen einzutreten und ihrer Fachexpertise Gehör zu verschaffen. Eine aktuelle Herausforderung stellt die zunehmende Komplexität und Heterogenität der Ausbildungskonzepte und -strukturen dar. Der VLL bietet ein Forum, bestmögliche Ausbildungspraxis zu entwickeln und dafür einzustehen.

Was leisten wir?

Der VLL steht für Erfahrungsaustausch, persönliche Beratung und gemeinsame Interessensvertretung auf regionaler wie überregionaler Ebene. So wurde z.B. an den ‚Empfehlenden Ausbildungsrichtlinien’ in Bayern, Niedersachsen und NRW mitgewirkt. Die zugrunde liegenden didaktischen Neuerungen und damit einhergehenden Veränderungen waren und sind Gegenstand des fachlichen Austausches sowie entsprechender Fachtagungen. Seit Jahrzehnten verantworten Berufsfachschulen die Ausbildung von Therapeuten.

Die gewonnene Sachkenntnis hinsichtlich bildungspolitischer Rahmenbedingungen, pädagogisch-didaktischer Notwendigkeiten und innovationsbedürftiger Anteile der Ausbildung von Therapeuten gilt es in die aktuelle Novellierungsdebatte einzubringen. Eine kritische Analyse der aktuellen Ausbildungslandschaft sowie ihrer qualitäts- und zukunftsorientierten Weiterentwicklung wurde im VLL Positionspapier 2009 verfasst.

Im Rahmen von ‚Zukunftskonferenzen’ 2012 wurden aktuelle Themen diskutiert und entsprechende Strategien und Visionen im Verband entwickelt. Diese werden auf Bundesebene vom Vorstand in die Gremienarbeit von Fachverbänden und politischen Institutionen (physio-Deutschland; HVG; AGMTG, Verdi) eingebracht. Hervorzuheben ist die sehr gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit BDSL und VDES, die in 2013 zur Gründung des ‚Verbundes für Ausbildung und Studium in den Therapieberufen’ (VAST) geführt hat. Dies trägt zu einer effektiveren Verbandsarbeit bei.

Welches Ziel verfolgen wir?

Wir treten für eine qualitäts- und zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Ausbildung von Physiotherapeuten ein! Hierbei steht eine professionelle Patientenversorgung in Prävention, Therapie und Rehabilitation im Zentrum unseres Bildungsauftrages. Darüber hinaus muss den Therapieberufen ermöglicht werden, ihr Potential und ihre Stärken adäquat in das Gesundheitssystem einbringen zu können.

Hierfür sind vielfältige Veränderungen notwendig. Sowohl berufsfachschulische wie akademische Ausbildungsgänge stehen einer Vielfalt an Problemen gegenüber, die sie von professionellen und effektiven Bildungsstrukturen fern halten. So gilt es z.B. ein veraltetes Berufsgesetz zu novellieren, bildungsungerechte Finanzierungsmodalitäten abzuschaffen, die praktische Ausbildung am Patienten/ Klienten qualitätsorientiert zu regulieren, sowie den‚ international state of the art’ anzustreben. Hierfür bedarf es Lehrender, deren Fach- wie pädagogischer Expertise sich an der Bildung und Ausbildung von Therapeuten ausrichtet.

Zukunftsgewandte Bildungsqualität ergibt sich aus der Wechselwirkung von Lehre und Forschung. Hierfür ist die Etablierung einer genuinen Therapiewissenschaft, sowie der vermehrte Ausbau der berufspädagogischen Bildungsforschung in den Gesundheitsfachberufen notwendig. Es geht nicht mehr um das ‚OB’ der Akademisierung in den Therapieberufen – hierzu existiert ein klares Bekenntnis des VLL – sondern sehr stark um das ‚WIE’. Diesen Diskurs wird der VLL weiterhin engagiert führen und sich aktiv in die Ausgestaltung einbringen.